Oh Gott warum ausgerechnet dieses Paar Schuhe ? Vollkommen zerfetzt liegen sie als als wir wieder nach Hause kommen.
Wenn Hunde in unserer Abwesenheit unsere Sachen zerstören, so machen sie das ganz einfach aus purer Lange- weile. je ausgelasteter und zufriedener ein Hund ist, desto weniger hat er einen Anlass sich mit etwas anderm zu beschäftigen. Das es sich bei dem Zerstörten um etwas Teures handelt können sie nicht wissen und werden sie auch niemals verstehen. Für einen Hund ist eine Schallplatte, ein Schuh, ein Buch nichts anderes als ein Stöckchen mit dem er ansonsten auch spielt. Besitz und Eigentum passen in unsere Welt nicht aber in die des Hundes. Trotzdem haben wir die Möglichkeit uns auf Hundeart verständlich machen.
Hat unser Hund etwas zerstört, nutzt es überhaupt nichts, wenn wir nach dem Nachhausekommen mit ihm schimpfen. Dies würde lediglich dazu führen, daß unser Hund unsere Anwesenheit mit Strafe verknüpft. Oft wird nun mit dem angeblich schlechten Gewissen des Hundes argumentiert. Er wisse ganz genau was er gemacht habe, daß würde man schon an seinem Verhalten sehen, wenn man zurück komme.
Hierzu muß doch nun einmal etwas ganz Grundsätzliches gesagt werden. Das sogenannte schlechte Gewissen gibt es bei Hunden ganz einfach nicht. Ein schlechtes Gewissen setzt voraus, daß man sich bewußt ist etwas Verbotenes getan zu haben. Würde dies unseren Hunden bewußt sein, würden sie dies zukünftig nicht mehr machen. Vielmehr ist dieses angeblich schlechte Gewissen nichts anderes als die Reaktion auf unsere eigene Körpersprache. Man braucht nur einmal einen freundlichen Tonfall einschlagen, wenn man den ausgeräumten Mülleimer sieht. Schon wird sich das Verhalten des Hundes ändern. Während er das Verbotene ausführt, hat der Hund absolut kein Schuldbewußtsein. Lediglich unsere Anwesenheit löst bei ihm Hemmungen aus, da er gelernt hat, daß unsere Anwesenheit für ihn unangenehm wird.
Also was machen wenn man die Bescherung sieht ?
Erst einmal garnichts. Und wenn wir noch so sauer sind, passiert ist passiert und der zerstörte Schuh wird auch nicht wieder heil. Am besten ist es man räumt die Bescherung einfach zur Seite und sucht sich eine Möglichkeit den Frust an anderer Stelle los zu werden als am Hund. Erst dann, wenn wir uns wieder angeregt haben und keinerlei Groll mehr auf den Hund hegen (á la dafür bekommst du nichts zu fressen), ist es an der Zeit mit dem Hund zu üben. Ruhe, Ausgeglichenheit und ein Plan was wir wie üben wollen sind Voraussetzung für ein zielgerichtetes Lernen.
Nun holt man den zerstörten Schuh wieder hervor und erklärt diesen zum absoluten Tabu für den Hund. Dies ist in der hundlichen Welt etwas vollkommen normales. Adulte Tiere machen es auch nicht anders mit Junghunden / Welpen. Ziel dieser Übungen ist die Festigung des Rudelführer Anspruchs sowie die Unantastbarkeit des betreffenden Gegenstandes. Man legt also den Schuh vor den Hund und bewegt diesen so, daß der Hund hierdurch zum Spielen mit dem Gegenstand animiert wird. Vorsicht wir werfen ihn nicht und fordern den Hund auch nicht verbal auf mit dem Schuh zu spielen. Wir machen den Schuh nur so interessant, daß der Hund liebend gern damit spielen will. wagt er es allerdings den Schuh in's Maul zu nehmen, stürzen wir uns wie ein Alpatier auf ihn und bleiben gespielt drohend über dem Hund. Dies darf ruhig so ausgesprägt gespielt werden, daß der Hund Unterwürfigkeitsgesten zeigt. Anschließend beschäftigen wir selber uns wieder mit dem Schuh, wie wenn er das schönste Spielzeug für uns wäre. Nach einer Weile wird dieser dann wieder für uns uninteressant und wir lassen ihn angeblich achtlos liegen. Nun ist es nur noch eine Frage der Zeit wann der Hund den nächsten Versuch wagt. Das muß so sein. Unser Hund muß testen wie konsequent wir dieses Tabu gesetzt haben. Dieses Spielchen wird im Laufe der Zeit so häufig von uns provoziert, daß der Hund jegliches Interesse an unserem Tabu verliert.
Auf diese Weise können wir natürliche auch andere Gegenstände zum Tabu erklären und sie so zukünftig vor einer Zerstörung durch den Hund retten. Bei manchen Dingen sollte dies zudem gemacht werden um den Hund vor weiteren Gefahren zu bewahren. Wieviele Hund zernagen zum Beispiel Telephon- oder Elektrokabel. Der gleiche Übungsaufbau wie zuvor, durchgeführt mit Kabel Reststücken , kann dem Hund das Leben retten. Gleiches gilt für leere Spülmittelflaschen, Mülleimern etc. . Ein Hund bei dem ein Mülleimer anschließend Angst auslöst, ist zwar dann kurzfristig unter Stress, wird jedoch vor Magenschmerzen verschont, welche aus Stess für ihn bedeuten werden.