Kurz Zusammenfassung der Entwicklung des Hundes

 

die CD dazu 

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vegetative Phase

Übergangsphase

Prägungsphase

Sozialisierungsphase

Rangordnungsphase

Rudelordnungsphase

Pubertätsphase

adultes Tier


Die Entwicklungsphasen

Wildlebende Hunde haben im Gegensatz zu unseren Hunden nur einmal im Jahr Ranzzeit und dies meist im Spätwinter, um den Welpen bestmögliche Aufzuchtbedingungen zu gewährleisten. In dieser Ranzzeit (Läufigkeit) sucht sich immer die Hündin, und zwar nur die Alphahündin, ihren Partner aus, meistens ebenfalls den Alpharüden.

Auf Grund der Domestikation werden unsere Hündinnen nunmehr zweimal im Jahr, unabhängig von der Jahreszeit läufig. Die Läufigkeit dauert in der Regel 21 Tage, wobei der günstigste Paarungszeitpunkt zwischen dem 10. und 14. Tag liegt. Jedoch kann eine Hündin auch noch bis zum 21. Tag von einem anderem Rüden gedeckt werden, so daß sie Welpen unterschiedlicher Väter zur Welt bringen kann.

Da unsere Hunde in einem Mensch / Hunde Rudel leben, ist eine einzelne mit Menschen zusammen lebende Hündin immer gleichzeitig auch die Alphahündin, so daß sich während der Läufigkeit ihr Verhalten uns und anderen Hunden gegenüber verändert. Andere Hündinnen werden oftmals als Rivalinnen gesehen wobei Kämpfe zwischen gleichstarken Hündinnen in dieser Zeit sehr oft äußerst hart und blutig ausgefochten werden. Beißhemmungen sind bei Hündinnen keinesfalls so ausgeprägt wie bei den Rüden. Da es sich zudem bei der anderen Hündin um eine rudelfremde Hündin handelt, besteht ebenfalls keine Tötungshemmung. Aus diesem Grund sollten Beißereien unter Hündinnen in dieser Zeit möglichst vermieden, bzw. wenn es dazu gekommen ist, sehr schnell und tatkräftig beendet werden.

Auch uns gegenüber ändert sich das Verhalten der Hündin, mit dem "Folgen" ist es in diesem Zeitraum meist nicht weit her, bzw. nicht so korrekt wie gewohnt. Dies ist jedoch rein auf die hormonellen Veränderungen bei der Hündin begründet und somit nicht von ihr willentlich beeinflußbar. Während einer Hündin unsererseits in dieser Zeit unser Führungsanspruch als Rudelführer sehr schlecht klarzumachen ist, ist dies beim Rüden durchaus möglich.

Einem Rüden kann man sehr wohl verständlich machen, daß wir selber bei dieser läufigen Hündin als Alphatier das Vorrecht hätten, auch wenn wir ihn erst davon überzeugen müssen. Von der Natur her aber ist dies für einen Rüden zwar eine unangenehme, aber vollkommen normale Geschichte. Leider tendieren wir jedoch häufig dazu unseren Rüden in solchen Situationen das Recht des Rudelführers einzuräumen und wundern uns dann, wenn er sich dieses Recht auch in anderen Situationen herausnimmt. Aus seiner Sicht jedoch vollkommen zu Recht.

Zur Verhinderung einer Läufigkeit / Trächtigkeit stehen mehrere medizinische Möglichkeiten zur Verfügung. Wie oben genannt, ist es in der Natur keinesfalls so vorgesehen, daß jede Hündin einmal Junge haben muß. Im Gegenteil. Bei rangniedrigen und ranghohen Hündinnen, oder bei schlechten Aufzuchtbedingungen, kann es in der Natur durchaus vorkommen, daß entweder die befruchteten Eizellen wieder aufgelöst werden oder aber die neugeborenen Welpen von der Alphahündin ganz einfach aufgefressen werden, ohne daß dies von der Mutter verhindert wird. Dies alles geschieht ohne jeglichen Schaden an der Mutterhündin. In Anbetracht der vollen Tierheime und den darin gegebenen Zuständen, der Massenzucht, der Riesenauswahl an sog. Züchtern und dem eigentlich egoistischen Motiven "mal einen Wurf zu machen", ist es durchaus überlegenswert eine Hündin kastrieren zu lassen.

Einen Welpen behält man meist selber, doch wohin mit den anderen 4,5,6,7 Welpen. Auch wenn sie noch so süß sind, sie bleiben nicht so klein und die Zeit läuft einem einfach weg, innerhalb von 8 Wochen gescheite zukünftige Hundehalter zu finden, bei denen es die Welpen auch gut haben. Auch diese Hunde haben ein Recht auf ein erfülltes Leben und dies liegt ausschließlich in unserer Verantwortung.

Ein weiterer Aspekt der Läufigkeitsverhütung ist die psychische Belastung der Hündin zwei mal im Jahr, insbesondere, wenn sich an die Läufigkeit eine Scheinschwangerschaft und vielleicht sogar noch die Scheinmutterschaft anschließt.

Während wir ansonsten bemüht sind unserem Hund soviel Sozialkontakt wie möglich zuzugestehen, unterbinden wir gerade in der Zeit, wo die Hündin will, diesen Kontakt, mit den entsprechenden psychischen Belastungen für die Hündin. Das die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung an Gebährmutterkrebs etc. durch die Kastration verringert wird, ist tatsächlich so, liegt aber ganz einfach daran, daß nichts mehr da ist, was erkranken kann. Diese Tatsache muß jedoch als Entscheidungshilfe für den Tierarzt bei einer Kastration herhalten, da eine Kastration einer Hündin nach dem Tierschutzgesetz nur auf Grund medizinischer Indikation erfolgen darf.

Als weitere Möglichkeiten einer Läufigkeitsverhütung sei noch die Halbjahrespille / -spritze genannt, welche jedoch umstritten ist.

Während der Läufigkeit hilft dann ganz einfach nur noch aufpassen. Rüdenabwehrsprays und Schutzhosen nutzen lediglich dem Hersteller.

Kommt es zu einer ungewollten Paarung, sollte vom Menschen her möglichst gar nicht eingegriffen werden. Jegliche Manipulationen können zu schwersten Verletzungen der Hündin und des Rüden führen. Der Deckakt dauert nun einmal zwischen 10 und 30 Minuten und ist auf Grund biologischer Ursachen nicht mehr zu unterbrechen. Unser Verhalten sollte sich lediglich darauf beschränken andere Hunde von den beiden fernzuhalten, damit es nicht noch zu Beißereien mit den somit wehrlosen führt.

Eine Spritze danach ist möglich, ist jedoch aus verhaltensbiologischer Sicht umstritten.

Nach ca. 57 - 63 Tagen Trächtigkeit erfolgt die Geburt.


Vegetative Phase (1-2 Woche)        

In dieser Phase sind die Welpen ausschließlich ich bezogen, d.h. Geschwister und Mutter werden zwar wahrgenommen, jedoch findet keinerlei sozialer Kontakt im Sinne des Erkennens statt.

Die Augen, sowie die inneren Gehörgänge sind in dieser Zeit noch verschlossen. Gleichwohl reagieren die Welpen bereits jetzt auf Wärme, Kälte, Schmerz und teilweise auf Geräusche und sind bereits jetzt anfällig für ev. Streß.

Wahrgenommen werden die Umweltreize vor allem mit den Tasthaaren sowie mit der Nase. Die Hauptmotivation der Welpen richtet sich auf Futter und einen entsprechenden Wärmeausgleich. Mit Hilfe der Tasthaare werden Wärmequellen (Mutter und andere Geschwister, aber auch Ersatzobjekte) gesucht, mit Hilfe der Nase die Nahrungsquelle (Milchzitzen der Mutter).

Welpen in diesem Alter kriechen nur im Kreis, ein naturgegebenes Verhalten, da die Welpen somit das Wurflager so gut wie gar nicht verlassen können.

Ein in dieser Zeit vorgegebenes Verhalten, das Stillhalten beim Belecken des Bauches durch die Mutter, bleibt dem Hund zeitlebens erhalten.


Übergangsphase (3. Woche)      

In dieser Zeit öffnen sich die Augen und die inneren Gehörgänge. Der Welpe ist nunmehr in der Lage seine Geschwister, sowie seine Mutter und andere Dinge zu erkennen. Mit Öffnen der Augen beginnt auch erstmals der Konkurrenzkampf der Welpen um die besten Milchzitzen. Zudem setzten die Welpen verstärkt ihre neu entwickelten Sinne zur Erkundung der Umgebung ein, d.h. bereits jetzt beginnt das Lernen der Welpen.

Normalerweise zeigen Welpen in diesem Alter noch kein Angstverhalten.

Bereits in dieser Phase tritt erstmals das Schwanzwedeln der Welpen auf, zur Demonstration des Eigengeruches und Erkennung von Rudelmitgliedern (Geschwister). Ein weiteres in dieser Zeit erstmals auftretendes Verhalten, der Schnautzenstoß, bleibt den Hunden ebenfalls zeitlebens erhalten. Zweck des Schnautzenstoßes in dieser Phase, ist das Erreichen von Hervorwürgen von Futter durch die Mutter. Später entwickelt sich hieraus eine Unterwürfigkeitsgeste, die in Verbindung mit dem Menschen oft als Hochspringen auftritt. Dabei versucht der Hund lediglich diesen Schnautzenstoß am Mundwinkel des Menschen auszuführen und muß um diesen erreichen zu können, auf Grund der unterschiedlichen Größenverhältnisse, am Menschen hochspringen.

Mit 21. Tagen wird erstmals das Lager verlassen und der Rüde nimmt nunmehr seine Vaterrolle ein. Dieses wird oftmals relativ rauh durchgeführt, da es normalerweise auch den Zweck einer Selektion der nicht genügend lebensfähigen Welpen bezweckt. Welpen die auf dieses grobe Verhalten mit entsprechenden Unterwürfigkeitsgesten und einer schneller Flucht zurück ins Lager reagieren, haben dabei die besten Chancen verschont zu werden. Reagiert ein Welpe nicht genügend ausgeprägt, kann es durchaus zu Verletzungen des Welpen durch den Rüden, z.T. sogar zu einer Tötung führen, was jedoch eine rein natürliche Selektion ist und keinesfalls ein Fehlverhalten des Rüden.

Durch die Rückenlage und gleichzeitiges urinieren (Kindchenschema) wird beim Rüden ein weiteres zu grobes Verhalten abgeblockt. Fehlt dieses Reiz kann nicht zu dieser Blockade kommen.

Der Rüde selber wird von der Mutter in dieser Zeit noch äußerst unfreundlich behandelt, was aber lediglich dazu führen soll, diesen langsam in seine Aufgabe als "Erzieher" zu integrieren.


Prägungsphase (4-7 Woche)

Mit Beginn der 4. Woche fängt das Gebiß des Welpen an sich auszubilden, d.h. je mehr die Zähne des Welpen entwickelt sind, desto unangenehmer wird es für die Hündin die Welpen weiterhin zu säugen. Auf Grund dessen, sowie auf Grund der nunmehrigen Größe der Welpen, beginnt die Hündin nun ihre Welpen vordringlich im Stehen zu säugen. Die Welpen selber müssen deshalb nun den sog. Pfotentritt anwenden, d.h. die Pfote des sitzenden Welpen massiert die Milchdrüse der Mutterhündin um den Milchfluß anzuregen. Auch dieses Verhalten bleibt dem Hund zeitlebens erhalten und entwickelt sich wiederum zu einer Unterwürfigkeitsgeste – dem Pfote geben.

Zunehmend werden die Welpen jetzt mit vorgewürgter Nahrung zugefüttert. Da die Verdauung im Gegensatz zum Menschen, beim Hund anders aufgebaut ist, enthält dieses vorgewürgte Futter keine Magensäure. Die Welpe beginnen nun auch zunehmend die Umgebung des Lagers zu erkunden. Ihr Aktionsradius beschränkt sich dabei jedoch auf 30 – 50 Meter.

Alle Sinne sind jetzt voll entwickelt, die Welpen verfügen deshalb in dieser Zeit über ein extrem hohes Lernvermögen.

Umwelteinflüsse, Hunde, Menschen, Futterarten etc. prägen sich den Welpen nachdrücklich ein. Haben die Welpen in dieser Zeit keinen oder ungenügenden Kontakt zu Menschen bzw. nicht genügend Umwelteinflüsse, werden diese Welpen zeitlebens in dieser Beziehung Schwierigkeiten haben. Ein sehr guter Hundeführer wird aus einem schlecht geprägtem Welpen noch ca. 80 % seines Potentials erarbeiten können, einem "normalem" Hundeführer wird dies jedoch nicht mehr möglich sein, sein Hund wird ohne Anleitung sicherlich ein Problemhund bleiben. Während fehlende Prägung im sozialen Bereich irreversibel sind, ist dies im Bereich andere Hunde nicht so. Eine diesbez. schlechte Prägung auf Hunde läßt sich auch später noch reparieren.

Im Vergleich zu angeborenem Verhalten, ist die Prägung bedeutend Ausschlag gebender für das spätere Verhalten des Hundes. Ein Hund, der in dieser Zeit zudem nicht die Möglichkeit hat seine Neugier auszuleben und neues dazu zu lernen, wird immer ein sehr schwer lernender Hund bleiben. Beim Futter haben die Welpen bis zum Ende der 8. Woche noch Vorrang, dies wird jedoch dann konsequent von den adulten Hunden abgebaut. Ansonsten haben die Welpen durchaus Narrenfreiheit und testen konsequent die Regeln der adulten Hunde aus. Gleichzeitig fordern die erwachsenen Hunde die Unterwürfigkeit der Welpen.

Die Prägungsphase kann somit als die entscheidende Zeit im Leben des Welpen und somit auch des später erwachsenen Hundes gesehen werden. Hier liegt vor allem beim Züchter die Verantwortung jeden Welpen so gut wie möglich zu prägen und somit auf das Leben vorzubereiten. In Anbetracht der Aktivitäten und dem Neugierverhalten der Welpen in dieser Lebensphase, sowie der Tatsache, daß meist kein Rüde für die Erziehung der Welpen mit zur Verfügung steht oder stehen darf (die Hündin beginnt schon in dieser Phase sich hier heraus zu halten), muß deshalb dringend davon abgeraten werden sich einen Welpen bei einem Züchter (und damit ist jeder gemeint der einen Wurf Welpen hat, egal ob einfach so, aus Hobby oder gewerbsmäßig) zu holen, der mehr als einen Hund hat, weit draußen auf dem Land wohnt, allein lebt oder in dieser Zeit arbeiten gehen muß. Hier fehlen ganz einfach die zeitlichen Voraussetzungen und die nötigen Umwelteinflüsse, Welpen intensiv genug prägen zu können.

Vor allem aber sollte sich möglichst kein Welpe aus dem Tierheim geholt werden. Bei diesen Hunden handelt es sich auf Grund der Zustände in den Tierheimen, der fehlenden fachlichen Kompetenz und der fehlenden Zeit zu 100 % um schlecht geprägte Hunde, bzw. um bereits zu dieser Zeit verhaltensgestörte Hunde. Wenn Sie sich doch zu einen Welpen aus dem Tierheim entschließen, informieren Sie sich unbedingt darüber, seit wann ein Rüde mit bei den Welpen ist und mit welchem Alter die Welpen aus der Quarantänestation in die normale Station verlegt wurden. Sehen Sie einfach an verschiedenen Tagen nach, ob sich jemand mit den Welpen im Zwinger beschäftigt (zusammen oder einzeln).

Sollten die Welpen die ersten 6-10 Wochen allein mit ihrer Mutter in der Quarantänestation verbracht haben, mit der Begründung des fehlenden Impfschutzes (völliger Blödsinn, die Welpen sind durch die Muttermilch geschützt) und kein Rüde bei den Welpen dabei sein, lassen Sie doch lieber die Finger von einem solchem Welpen, denn er ist unter Umständen aufgewachsen, aus denen andere Welpen vom Tierschutz gerettet werden. Würde ein Welpe bei einem Züchter unter solchen Umständen aufwachsen, würden sie bei diesem Züchter auch keinen Welpen holen.

Zoogeschäfte, diverse "Hundezüchter", Hunde aus Ost- und Südeuropa – hierüber gibt es seit Jahren genügend sachliche Informationen, so daß niemand sagen kann er habe davon nichts gewußt. Trotzdem läßt sich auch hier immer noch ein Geschäft mit Hunden machen, aber nur weil die zukünftigen Hundebesitzer nicht bereit sind, sich die Mühe zu machen die Augen aufzumachen.


Sozialisierungsphase (8-12 Woche)         

In dieser Phase sollte der Welpe geholt werden und zwar in der 8. Woche. Normalerweise wird in dieser Zeit das Wurflager gewechselt, es findet somit ein rein natürlicher Wechsel statt. Das Spielverhalten der Welpen ändert sich ebenfalls. Während zuvor die Geschwister zwar wahrgenommen wurden und auch ausgiebig gespielt wurde, nehmen die Spiele nun zunehmend realistische Züge an. Kampf-, Beute- und Meutespiele prägen den Tagesablauf der Welpen. Auch die Auseinandersetzung um das vorhandene Futter nehmen zu.

Sinn all dieser Spielformen, in die nun auch die adulten Tiere mit einbezogen werden, ist die weitere Ausprägung des Sozialverhaltens und die Verfeinerung der körperlichen Ausdrucksformen. Ausdauernd wird auch die Konsequenz der älteren Hunde ausgetestet, wobei diese bewußt Tabus setzen und damit Unterwürfigkeitsgesten der Welpen herausfordern. Somit erfolgt eine Anerkennung der Autorität der erwachsenen Hunde.

Noch beschränkt sich die Erziehung der Welpen auf den Alpharüden bzw. die Mutter, mit zunehmendem Alter werden jedoch auch die "Tanten und Onkel" mit einbezogen. Während die Welpen in den Spielarten noch weitgehend Narrenfreiheit haben, besteht beim Futter nunmehr kein Vorrang mehr.

Für den Wechsel des Welpen zum Menschen ist wichtig, daß der Mensch die Rolle der Alpharüden übernimmt und sich wie dieser den Welpen gegenüber verhält. Welpen müssen die Welt kennenlernen, die Konsequenz der adulten Hunde (also unsere Konsequenz) testen, um unsere Autorität anerkennen zu können. Wir selber müssen Regel aufstellen, an denen sich der Welpe orientieren kann. Wird in dieser Phase dem Welpen noch ein Bonus gegeben, weil er ja noch ein Kind ist, bedeutet dies für den Welpen ganz einfach, daß die Regel, die nun nicht existieren, für ihn die Regel sind, an die er sich hält. Einfach gesagt, wenn er jetzt alles darf, heißt das für ihn, daß er sich an die Regel halten muß alles machen zu dürfen. Und diese Regel haben wir aufgestellt.

Da hierbei die Grenzen jedoch äußerst verschwommen sind und zudem unser Verhalten absolut inkonsequent ist, werden durch unser eigenes Verhalten beim Welpen schon die Grundlagen gelegt sich von uns zu trennen. Da dies später für den Hund nicht möglich ist, wird er selber automatisch die Rudelführung übernehmen werden müssen, um aus seiner Sicht das Überleben des Rudels gewährleisten zu können. Er muß dann entsprechend seiner Hundewelt die Verantwortung für alle übernehmen, da wir uns als unfähig erwiesen haben.


Rangordnungsphase (13-16 Woche)         

In dieser Phase tritt verstärkt die Suche des Welpen nach einer Führungspersönlichkeit innerhalb der Welpengruppe in den Vordergrund.

Innerhalb der Welpengruppe wird eine Rangordnung ausgebildet, die sich nicht nach der körperlichen Stärke orientiert sondern nach dem Können, den Fähigkeiten. Bei jeglichen Auseinandersetzungen agiert jedoch der Alpharüde, wenn es zu herb wird, als Schiedsrichter, dessen Autorität von jedem Welpen sofort anerkannt wird.

Auch das erwartet ein Welpe von uns wenn es im Spiel mit anderen Hunden zu heftig wird. Und dies nicht nur wenn es unserem eigenen Hund zu viel wird, sondern auch wenn unser Hund zu grob wird.

Unsere Rolle ist nicht die einer Partei, sondern eines unparteiischen Schiedsrichters.


Rudelordnungsphase (5-6 Monat)         

In diesem Monat wird konkret die Lösung der Junghundegruppe von den Elterntieren vorbereitet. Alles spielerische wird nun noch mehr in die Bahnen gelenkt, die für das Überleben in der freien Natur notwendig sind. Es finden zunehmend Streifzüge und Jagden auf kleiner Beutetiere ohne die Elterntiere statt, auf größere Beutetiere werden die Junghunde von den Elterntieren angelernt – eine Prägung der Junghunde auf ein Alphatier.

In diesem Alter besteht kein sog. Welpenschutz mehr. Diese Phase ist auch der Endpunkt der Mensch – Hund Rudelbeziehung.

Keiner unserer Hunde wird im hundlichen Sinn jemals erwachsen. Der Mensch bleibt für ihn immer das Alphatier (wenn er dazu in der Lage ist), sein Futtergeber.

Meist fällt auch unerfahrenen Hundebesitzern auf, daß sich ihr Hund in dieser Phase befindet und spätestens mit Beginn der folgenden Phase kann man die Veränderung beim Hund nicht mehr übersehen.


Pubertätsphase (7-12 Monat)         

Es folgt jetzt die Loslösung der Junghundegruppe vom Rudel und die Bildung eines eigenen Rudels in einem anderem Revier (abhängig vom Futterangebot). Von den adulten Tieren können die Junghunde nunmehr keinerlei Rücksicht erwarten. Die Sexualität der Junghunde ist nun voll ausgereift.

Uns selber ist diese Zeit durchaus bekannt, meist dadurch, das er mit einmal gar nichts mehr kann und macht was er will.

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In dieser Phase ist Fingerspitzengefühl angesagt. Von der Natur aus ist der Hund wie gesagt dazu ausgelegt, sich von uns zu trennen, hat aber keinerlei Möglichkeit dazu. Zuviel Druck führt nur zu verstärktem Ablöseverhalten, zu wenig Konsequenz dazu daß der Hund die Rudelführerrolle übernehmen muß.

Meist fängt leider gerade in dieser Zeit für die Hunde der "Ernst des Lebens" an, sei es auf Grund uralter Ratschläge von "Hundefachleuten" oder weil das bisherige Verhalten, auf Grund fehlender Erziehung, für den Hundehalter nicht mehr tragbar erscheint. Dieser "Ernst des Lebens" führt oft zu einem Brechen des Willens des Hundes, einem kurzfristigem Erfolg, der jedoch immer negative Folgen hat, die sich früher oder später äußern.

Halter von Hündinnen sind hier im Vorteil, da mit Beginn der ersten Läufigkeit meist auch die Pubertätsphase endet und sich somit auf die Dauer der Läufigkeit beschränken kann.


Adultes Tier (ca. 2-3 Jahre)         

Je nach Charakter des Hundes und Verhalten des Hundehalters ist ein Hund mit 2 – 3 Jahren vollkommen erwachsen.

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