Welpe , Junghund oder erwachsener (adulter) Hund?

die CD dazu

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Ein Welpe wird immer besser mit seinem zukünftigem MenschRudelführer zusammenwachsen als ein erwachsener Hund. Sich einen Welpen ins Haus zu holen setzt allerdings voraus, sich seinem Alter entsprechend verhalten zu können, sei es aus Erfahrung oder aus theoretischem Wissen. Ein Welpe will die Welt noch kennen lernen und muß, mit allen daraus resultierenden Konsequenzen, ganz einfach neugierig sein.

Ein Junghund oder erwachsener Hund wird in dieser Beziehung weniger "Probleme" machen, ist dafür in anderen Beziehungen schwieriger zu behandeln.

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Im Endeffekt ist es eigentlich egal wie alt ein Hund ist, man muß nur bereit sein sich genau auf diesen Hund einzustellen und bereit sein diesen Hund anzunehmen.

Nicht der Hund hat die Entscheidung getroffen zu uns zu kommen, es war, ist und bleibt unsere Entscheidung und Verantwortung.


Wichtiger als das Alter ist jedoch die Frage wo man sich einen Hund holt.

Die erste Möglichkeit ist nach wo vor sich einen Hund aus dem Tierheim zu holen. Bei diesen Hunden handelt es sich um Hunde jedes Alters, jeglicher Rasse, die alle entweder gefunden, abgegeben oder "gerettet" bzw. "beschlagnahmt" wurden.

Trotz des Helfen wollen’s, muß man sich jedoch ganz klar darüber bewußt sein, daß auch ein Tierheimhund keineswegs dazu verpflichtet ist uns jemals dankbar zu sein. Dies gilt auch für sog. gerettete Hunde aus Südeuropa. Mit dem Gedanken des "Gerettet worden seins" kann der Hund rein gar nichts anfangen.

In Anbetracht der Umwelt die nun mal hier existiert und die mit der Welt und den Bedürfnissen eines Hundes nicht mehr gemein hat, würde sich sicherlich jeder Hund, wenn er gefragt würde, eher dafür entscheiden am Strand seine hundlichen Bedürfnisse auszuleben, als zu uns in die Wohnung zu kommen.

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Bei Tierheimhunden muß man in der Regel davon ausgehen, daß es sich hierbei um verhaltensgestörte Hunde handelt. Entweder waren sie schon verhaltensgestört als sie ins Tierheim kamen, oder sie wurden auf Grund des Einfangens und der Behandlung im Tierheim erst verhaltensgestört, was bedeutend häufiger ist. Zwar suggeriert das Wort Tierheim, daß dort mit den Tieren im Sinne des Tierschutzes umgegangen wird, die Realität sieht leider oft anders aus. Tierheimhunde werden oft lediglich gefüttert, medizinisch grundversorgt und sauber gehalten. Ansonsten erhalten diese Hunde über einen mehr oder weniger langen Zeitraum (solange sie im Tierheim sind) weder ausreichend soziale Kontakte zu Menschen, noch werden Fehlverhalten korrigiert.

Viele Fehlverhalten der Hunde wie kläffen, ausbrechen, Zwangsneurosen, apathisches Verhalten, Zerstörungswut, mangelnde Stubenreinheit usw. entstehen oft erst im Tierheim. Zudem sind einige Hunde schon mehrmals vermittelt worden, mit den entsprechenden daraus resultierenden Phobien und Neurosen. Das Personal im Tierheim kann eigentlich keinerlei Auskunft über den speziellen Hund geben, da keinerlei Beschäftigung mit den Hund stattfindet, schon gar nicht außerhalb des Käfigs. Ganz einfach gesagt kauft man im Tierheim immer die "Katze im Sack", weshalb auch ein Umtausch möglich ist.

Holen sie möglichst nur dann einen Hund aus dem Tierheim, nachdem sie sich über genau diesen Hund, an verschiedenen Tagen, bei verschiedenen Mitarbeitern über dessen Verhalten informiert haben und sie selber mehrmals mit ihm spazieren waren. Zudem verfügen Tierheime oft nicht über genügend ausgebildetes oder qualifiziertes Personal. Die Hauptarbeit wird in der Regel von Praktikanten gemacht, die eigentlich im Tierheim etwas über die zu verpflegenden Tiere lernen sollten – was nicht geschieht. Die Ausbildung der Tierheimpfleger ist im übrigen die gleiche wie die der Tierpfleger im Versuchslabor.

Ich selber habe in einem Tierheim in unserer Umgebung gearbeitet und relativ bald, nachdem ich feststellen mußte, daß an einer Änderung der dort herrschenden Zustände seitens der Leitung keinerlei Interesse bestand, dieses Arbeitsverhältnis wieder aufgekündigt. In diesem Tierheim wurde es als vollkommen normal angesehen die Hunde in den verkoteten Zwingern zu füttern. In einzelnen Zwingern (ca. 2 x 2,5 m) wurden bis zu fünf mittelgroße Hunde gehalten. Diesen Hunden blieb keine andere Möglichkeit als nachts in den Zwinger zu koten und urinieren. Viele der Hunde hatten zudem Durchfall. Da alle aufgeregt im Zwinger durcheinander rannten, wenn gefüttert wurde, können sie sich selber vorstellen, daß der Zwingerboden fast komplett mit Kot bedeckt war. In diesen Kot wurden dann noch 5 Futternäpfe gestellt. Die Fütterung von Schweinefleisch war ebenfalls normal. Mit Vogelfutter verunreinigter Futterreis wurde nicht etwa den Vögeln gefüttert, sondern durchgesiebt und den Hunden gekocht. Blutiger Durchfall bei diesen Hunden war die zwangsläufige Folge. Ein direkter Kontakt zu den Hunden fand an keinem einzigem Tage statt, immer war zwischen Hund und "Pfleger" ein Gitter. Wenn das Personal aus Eigeninitiative sich um die Hunde kümmerte, wurde dies von der Leitung unterbunden und mit wichtigen Arbeiten wie Fensterputzen, Gänge aufwischen etc. "belohnt". Raufereien zwischen Hunden wurden mit Schlägen mit einem Holzknüppel auf den Kopf der Hunde versucht zu beenden. Pensions- und Fundhunde saßen tagelang, von morgens bis abends am ganzen Körper zitternd, völlig apathisch im Zwinger und verweigerten das Futter – ohne daß sich jemals jemand um diese Hunde gekümmert hat. Verließen solche Hunde den Innenbereich zur Reinigungszeit nicht durch den "Schieber" in den Außenbereich, wurde der Wasserschlauch zu Hilfe genommen. Welpen wurden isoliert aufgezogen, ohne Rüden, ohne ausreichenden sozialen Kontakt zu Menschen, ja sogar mit zwei Mutterhündinnen nebeneinander im Zwinger.

Obwohl es mehr als genügend ausgesetzte Hunde hier bei uns gibt, wurden Hunde aus Spanien importiert. Ich kann es nicht anders nennen, auch wenn diese Hunde aus einem überfülltem Tierheim stammen. Aber da es sich um kleine Hunde handelt, verkaufen sie sich nun einmal besser als unsere "deutschen" größeren Hunde. Jeder Hund bringt schließlich 300,- DM, Welpen sogar 350,- DM. Bei einer Frachtladung von 30 Hunden (Transportzeit 2 Tage, zu mehreren in kleinen Käfigen) bedeutet dies 9.000,- DM. Drei der Hunde haben insgesamt nachträglich noch 15 Welpen geworfen. Allein diese Welpen bringen 5.250,- DM. Insgesamt also 14.250,- DM. Maximal verweilen diese Hunde 3 Monate im Tierheim. Rechnet man Impfkosten von 3.600,- DM, Futterkosten von ca. 3.500,- DM (jeder Hund erhielt pro Woche für ca. 0,80 DM Abfallfleisch, ca. 3,50 DM Trockenfutter, 2,00 DM Reis, Durchfallmittel etc.) sowie ca. 1.000,- DM Transportkosten ab, bleibt immer noch ein Gewinn von ca. 6.000,- DM. Das Personal arbeitet ja in der Regel umsonst. Also wurde selbst im Januar ein Tiertransport durchgeführt. Die Hunde wurden zu dieser Jahreszeit aus Spanien in unser Klima "gerettet". Eine Kontrolle findet natürlich in einem solchem "Heim" nicht statt, da niemand dafür zuständig ist. Und wer will sich schon mit dem Tierschutz anlegen.

Für mich jedenfalls hat der Tierschutz jegliche Legitimation verloren Mißstände im Tierschutzbereich anzuprangern und für seine Arbeit Spenden zu erhalten, solange die o.g. Zustände weiterhin existieren.

Ich kann nur sagen, was ich gesehen habe.

Entscheiden sie selber, ob sie solche Institutionen weiterhin unterstützen können, indem sie sich einen Hund aus dem Tierheim holen, ihren Hund dorthin in Pension geben oder als Mitglied aktiv oder passiv mitwirken und somit auch verantwortlich sind.

Ich denke Tierschutz muß anders praktiziert werden als im o.g. "Heim" – andere Tierheime beweisen dies täglich. Es gibt sie, die guten Heime, aber man muß sie suchen, muß sich informieren und mehr als einmal schnell vorbei gehen um sich einen Hund zu holen. Es liegt an Ihnen selber ob Sie sich richtig informieren und damit die guten Heime unterstützen oder ob auch Sie sich mal eben einen Hund aus Heimen, wie dem beschriebenen holen und damit solche Zustände unterstützen.

 


Eine weitere Möglichkeit wäre der Erwerb eines Hundes beim Züchter.

Ein zweischneidiges Schwert, den viele Hunde von Züchtern landen leider wieder in Tierheimen und Züchter produzieren auch nur das, was sich verkaufen läßt. Man kann keinesfalls nur den Züchtern daran die Schuld geben, der Käufer ist hieran gleichfalls beteiligt.

Wenn schon Züchter, dann nur ein seriöser Züchter. Ein Züchter ist dann seriös, wenn sie bei ihm jederzeit willkommen sind und alles sehen dürfen, was die Hunde betrifft. Ein guter Züchter hat höchstens einen oder zwei Hunde und nur alle paar Jahre einen Wurf. Am einfachsten erkennen sie einen guten Züchter selber. Vorausgesetzt sie informieren sich vorher über Hunde. Ihr Wissen, ihre Erfahrung, ihre theoretischen Grundlagen sind der einzige Weg eine Entscheidung zu treffen – die sie allerdings selber verantworten. Ein Züchter macht nur ein Angebot, es liegt an ihnen selber ob sie es annehmen oder nicht.

Sicher ist allerdings, daß es keine einzige Hunderasse gibt, die bestimmte Eigenschaften wie z.B. "kinderlieb" besitzt. Jeder Hund wird so wie er erzogen wird und das liegt z.T. an der Vererbung, mehr an der Aufzucht und vor allem an ihnen selber. Sie werden in jeder Rasse die unterschiedlichsten Charaktere finden. Einzig über das Aussehen des Hundes kann in Bezug auf eine Rasse eine Aussage gemacht werden.

Über den Erwerb eines Hundes in einem Zoogeschäft, einer Hundehandlung, eines Massenzüchters oder aus Osteuropa werde ich mich nicht näher auslassen. Die Zustände sind seit langem bekannt und wer behauptet nichts davon gewußt zu haben, will einfach nicht die Augen auf machen. Wer sich einen solchen Hund anschafft versündigt sich am Hund, fördert die bekannten Zustände mit und trägt als Kunde die Verantwortung genauso dafür wie der Händler. Dafür gibt es überhaupt keine Entschuldigung, auch keine emotionale.

 

 

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