Spätestens dann, wenn die Leitung tot ist, merkt man, daß der Hund sich in unserer Abwesenheit mal wieder auf seine Art beschäftigt hat.
Nun bedeutet dies für uns lediglich, daß wir uns ein neues Kabel kaufen müssen, für den Hund allerdings kann dies lebensgefährlich werden. Für ihn sind Kabel nichts anderes als ein Stöckchen und das daran Nagen ist für ihn befriedigend. Sollte er dabei anstatt des Elektokabels ein Stromkabel erwischen kann dies für ihn das letzte Mal sein. Wir sollten also sofort etwas dagegen machen und das Ganze etwas ernster nehmen.
Um dem Hund dies abzugewöhnen, erklären wir Kabel zum Tabu und führen ihn gleichzeitig in Versuchung dieses Tabu nicht zu beachten. Dazu nimmt man einfach ein altes Kabelstück, schwenkt es mehrmals wie ein Stöckchen vor dem Hund hin und her, wirft es mal weg, holt es wieder usw. Dies alles ohne daß wir den Hund mit der Stimme weiter animieren. Wehe er holt es sich oder will hinein beißen. Sofort stürzt man sich auf den Hund, bleibt drohend über ihm, nimmt sich das Tabu zurück und baut ganz langsam wieder die gespielte Aggression ab. Da es sich bei diesem Üben um etwas handelt, was dem Hund das Leben retten kann, muß unsere Reaktion auf die Mißachtung des Tabus hart ausfallen.
Anschließend wird das Kabel wieder auf den Boden gelegt und darauf gewartet bis der Hund es wieder versucht. Ein am Kabel befestigter Bindfaden ermöglicht es uns, das Kabel zu bewegen ohne daß wir in der Nähe sind.
Ein Einschmieren des Kabels mit Senf, Pfeffer oder ähnlichem bewirkt in der Regel lediglich, daß der Hund dieses Kabel meidet und sich dafür ein anderes Kabel aussucht.