Anzeige des Hundes

Grundsätzliches

Helferschulung

Eigenanzeigen

Fremdanzeigen


Grundsätzliches

Damit wir als Partner des Hundes ein unverwechselbares Zeichen für das Finden des Hundes haben, erwarten wir vom Hund ein ausdauerndes selbständiges Bellen wenn er den Geruch eines Menschen gefunden hat. Das Bellen als Zeichen hat sich durchgesetzt, weil bei den anderen Verwesungsarten zum Teil eine recht hohe Fehlerquelle auftritt. Dies ist jedoch meist nur ausbil- dungsbedingt und auch beim Bellen sind Fehler in Anzeige und Anzeigenaufbau noch recht häufig. Bringselverweisen und Zurücklaufen zum Hundeführer (Leerverweisen) sind Anzeigearten die unter anderen Suchbedingungen durchaus angebrachter sind als Bellen. Vor diese Suchsituationen werden wir in unseren Breiten jedoch recht selten gestellt. Es sei aber angemerkt, daß viele Hunde Ansätze des Leerverweisens, gerade beim Ausbildungsanfang, deutlich zeigen. Bringsel- und Leerverweisen setzen allerdings ein intensiveres Verständnis des Hundes durch den Hundeführer voraus, als in der Regel vorhanden. Auf die Ausbildung der Hundeführer in Bezug auf die Anzeige des Hundes sei auf den Betrag "Verhalten des Hundeführers" verwiesen.

Es läßt sich jeder Hund so ausbilden, daß er zuverlässig den Fundort anzeigt, egal wie. In unseren Einsatzsituationen ist jedoch das Bellen die effektivste Methode. Oft wird auch auf die anderen Anzeigearten zurückgegriffen, weil der Hund nicht bellt. Allen Hundeführern und Ausbildern sei ins Handbuch geschrieben - Hunde die nicht bellen gibt es nicht. Wenn Hunde nicht zu einem ausdau- ernden selbständigen Bellen gebracht werden können, liegt dies ausschließlich an der Ausbildung und den daraus resultierenden Verständigungsproblemen zwischen Hund und Mensch. Und ein zuverlässiges Bellen ist und bleibt für unsere Einsatzsituationen das sicherste Zeichen für den Hundeführer. Prüfungsordnungen die im Punkt Anzeige auch nur den Ansatz einer Auslegungsdis- kussion zulassen sind meiner Meinung nach nicht das Papier wert auf dem sie geschrieben sind. Auch wenn manche meinen eine hörbare Anzeige sei auch das Ausgraben eines Busches durch den Hund - für mich dies keine Anzeige, auf die ich mich Nachts bei der Flächensuche verlassen kann. Wir bieten unsere Hunde bei der Suche mit dem Argument des Zeitfaktors an, also muß, unsere Ausbildung auch darauf hin laufen.


Warum also "Bellen" ? Durch das Bellen ist es mir möglich den Ort meines Hundes zu lokalisieren, auch wenn ich keinen Sichtkon- takt zum Hund habe. Und zwar unabhängig davon ob der Fundort bestehen bleibt oder sich verändert, indem ein Vermisster zum Beipiel weiterläuft.

Den Hund dazu auszubilden ein Opfer durch Bellen anzuzeigen, ist zudem die Methode bei der der Hundeführer die wenigsten Fehler machen kann.


Für die Trümmersuche ist ein zusätzliches Ausbilden durch Graben an der Ortungsstelle durchaus hilfreich, wenn dem Hund gleichzeitiug beigebracht wird nicht die gesamte Spannung im Graben abzubauen. Ansonsten besteht die Gefahr des extremen Abräumens der Trümmer durch den Hund. Diese erlernte Übersprungshandlung findet sich dann häufig auch in der Flächensuche wieder, wo dies beim Hund keinesfalls geduldet werden kann. Wir selber lassen nur ein ganz dezentes Graben der Hunde bei der Trümmersuche zu. Wenn der Hund mit der Nase tief in die Trümmer geht und leicht kratzt, ist uns dies deutlich genug für den genauen Witterungsaustritt.


Die gravierendsten Fehler in der Ausbildung werden jedoch im Ausbildungsaufbau und im Verhalten des Hundeführers gemacht. Vor allem aber sehen wir das Suchen als ein komplexes Gebilde aus Suchen und Anzeigen und bilden den Hund somit oftmals zwar fördernd in der Anzeige aber hem- mend in der Suche aus.

Deshalb muß zu Beginn und notfalls auch zu einem späteren Zeitpunkt Suchen von Anzeigen getrennt werden. Erst bei entsprechen- der Suchfreude des Hundes werden beide Teile miteinander kombiniert. Treten hierbei mit der Zeit Probleme auf, sind beide Ausbildungteile wieder für den Hund zu trennen und der Teil bei dem es hapert wieder motivierend aufzubauen.

 


Helferschulung

Alle unsere Hunde können suchen, das zeigen sie uns jeden Tag und sei es bei der Suche nach Bällen oder aber dann wenn wir es nicht wollen, indem sie Wild suchen. Wir bringen also dem Hund das Suchen nicht bei, wir fördern es nur indem wir die Suchauf- gaben immer schwieriger gestalten ud zudem die Motivation des Hundes bei der Suche nach Menschgeruch fördern. Ein Hund sucht immer nur dann, wenn er motiviert ist zu suchen. Deshalb sollten Helfer und Hundeführer mit den Grundzügen einiger Erlenntnisse aus der Verhaltensforschung vertraut sein. Auch wenn wir natürlich nicht mit unserem Hund arbeiten sondern spielerisch lernen wollen, ist es immer noch besser über Hintergrundwissen zu verfügen als planlos einfach drauflos zu üben. Das Wissen gelangt im Laufe der Zeit sowieso immer weiter in den Hintergrund und unser Bauch / Gefühl sagt uns was zu ma- chen ist. Für den Anfang ist es aber nicht ungeschickt sich Verhaltensweisen des Hundes erklären, besser noch vorhersehen zu können.

Um den Hund zum Suchen zu motivieren müssen wir ihn in die sog. Triebstimmung bringen, also einen Schlüsselreiz setzen, der diese Triebstimmung auslöst. Die Aktivierung eines Triebes ist aber immer abhängig von äußeren Einflüssen und davon wann der Trieb zuletzt ausgelöst und befriedigt werden konnte.

Einfach gesagt ein Hund wird beim einen Helfer schneller in Suchstimmung kommen als bei einem anderen. Oder auf einem ihm bekannten Gelände abhängig davon suchen wie er mit diesem Gelände verknüpft hat. Es gibt somit Hunde die auf einem Trainings- gelände absolut nicht zum Suchen zu motivieren sind, insbesondere wenn der Hundeführer meint,  vor einer soooo  wichtigen Prüfung noch zig Mal mit seinem Hund angespannt dort üben zu müssen. Die gleichen Hunde suchen auf einem anderen Gelände absolut zuverlässig.

Wird dem Hund häufig ein Reiz zum Auslösen eines Triebes gesetzt und konnte jedesmal ein Triebbefriedigung erfolgen, muß die Stärke des Reizes immer größer werden um eine Triebstim- mung zu bewirken. Einfach gesagt, ein Hund wird auf den Reiz Futter desto heftiger reagieren und in die Triebstimmung des Fresstriebes kommen, je länger die letzte Möglichkeit der Triebbefriedigung (Fressen) zurückliegt. Ein voll gefressenen Hund mit Futter zu motivieren ist also relativ sinnlos. Das gleiche passiert uns wenn wir eine gewisse Anzahl von Suchübungen überschritten haben. der zuvor noch freudig suchende Hund braucht jetzt immer stärkere Reize um motiviert werden zu können.

Die Triebstimmung führt nun zur sogenannten Instinkthandlung, die sich in der Endhandlung entläd, was zur Triebefriedigung führt. Wird diese Kette unterbrochen, weil die Endhandlung und somit auch die Triebbefriedigung dem Hund nicht möglich ist, kommt es zu sogennanten Übersprungshandlun- gen. Hierbei wird die Erregung des Hundes in einen anderen Trieb geleitet und über eine andere Endhandlung abreagiert. Ist dies dem Hund nicht möglich sich über Übersprungshandlungen abzu- reagieren führt dies über längere zeit letzendlich zu Organschäden. Viele Fremdworte die einen nur belasten ? Keineswegs, wenn man darüber etwas Bescheid weiß, lassen sich die Reaktionen des Hundes nicht nur erklären und die Ausbildung für den Hund verständlicher gestalten, man kann damit auch urspünglich aktivierte Triebe in eine gewünschte Richtung lenken. Zudem ist dieser Ablauf nicht davon abhängig ob wir etwas davon wissen oder nicht. Es passiert unabhängig von uns. Und die Hundeführer stehen dann da und haben als Erklärung: heute ist es zu warm, das hat er noch nie gemacht, da war eine läufige Hündin und so weiter. Wer kann schon das Gähnen seines Hundes oder das demontrative Wegschauen als Übersprungshandlung seines Hundes deuten mit dem der Hund uns ganz deutlich sagt : ich verstehe nicht was du von mir willst. Wenn ich das erkenne, kann ich mich auf andere Art versuchen verständlcu zu machen und es klappt wieder und es wird dem Hund keine Schuld zugewiesen. Weitere Informationen sind auf den Beitrag "Triebe" zu finden.


Ein Helfer kann für die Ausbildung nur so gut sein, wie er ausgebildet wurde. Gefühl und Wissen müssen in der jeweils richtigen Mischung zusammenpassen. Es gibt nun mal keine 08/15 Lösung für jeden Hund. Jeder Hund ist unterschiedlich und spricht somit auch auf unterschieldiche Reize in Art und Stärke an. Da gute Helfer aber das A und O der Ausbildung sind, muß auf deren Ausbildung entsprechend Wert gelegt werden. Nur ein Helfer der sich in den Hund hineinfühlen kann, kann ihn auch fördern.

Von seinem Verhalten dem Hund gegenüber ist ein Großteil der Anzeige des Hundes abhängig und damit die letztendliche Verknüpfung des Hundes mit Finden und Bellen = positiv.

Wir können nun mehrere Triebe für die Ausbildung bei der Anzeige gezielt aktivieren. Dabei ist die Aktivierung des Fress-, Beute- und Meutetriebes oft noch bekannt, der Agressions - und Meidetrieb jedoch häufig nicht. Um es gleich klarzustellen - es soll kein Hund über den Aggressionstrieb auf- gebaut werden, das wäre die vollkommen falsche Richtung. Aber Meidetrieb ist immer mit dem Aggressionstrieb gekoppelt. Und mit Meideverhalten des Hundes wird leider oft aus Unwissenheit gearbeitet.

Fresstrieb beim Anzeigenaufbau

Dieser Trieb wird sehr häufig in der Ausbildung verwendet, da er für viele der einfachste Weg erscheint den Hund zu motivieren. Leider hat diese Methode aber auch unerwünschte Nebenwirkun- gen. Erstens ist der Trieb nur bei entsprechendem Hunger genügend auslösbar, zweitens nimmt sich der Hundeführer nicht genügend Gefühl um dem Hund zu zeigen wie er mit dessen Verhalten zufrieden ist und drittens wird dieses antrainierte Verhalten im Einsatz zum Problem. Oft suchen Hunde die nicht schnell genug die Endhandlung ausführen können selbstständig beim Opfer nach dem gewohnten Futter. Hunde die im Einsatz dann auf einem Opfer herum trampeln sind dann zwangsläufig. Dies ist schon in der Ausbildung zu sehen, da die Helfer oftmals Mühe haben den Hund von sich fern zu halten. Was wiederum zu Übersprungshandlungen beim Hund führt inden er anfängt am Opfer herum zu zerren.

Wenn es durch eine gefühlvolle Ausbildung dem Hundeführer, Ausbilder und Helfer möglich ist unerwünschte Nebenwirkungen  in Grenzen zu halten, mag dies für manche der Ausbildungsweg sein und manchmal durchaus der ideale. Ich selber vermeide ihn aber soweit als möglich, da ich hiermit mehr negative als positive Erfahrungen gemacht habe.

Beutetrieb beim Anzeigenaufbau

Dieser Trieb wird häufig mit dem Meutetrieb zum Anzeigenaufbau kombiniert, wobei der Meutetrieb den dominateren Teil haben sollte. Vorteil bei dieser Kombination ist, das der Helfer auf zwei Triebe zuzrückgreifen kann und somit jederzeit einen Ersatz zur Verfügung hat, wenn einer der Triebe nicht mehr genügend ansprechbar ist. Die Gefahren der Bedrängung des Opfers um die Beute zu erreichen bestehen hierbei jedoch genauso wie bei der Verwendung des Fresstriebes.

Meutetrieb beim Anzeigenaufbau

Der Trieb, der beim Hund jederzeit am meisten und effektivsten ansprechbar ist. Mit ihm sollte vor- dringlich gearbeitet werden, auch wenn dies nur dann möglich ist, wenn zwischen Hund / Hundefüh- rer und Hund / Helfer eine intensive Bindung aufgebaut wird. Der Helfer sollte nach dem Hundeführer der beste Spielpartner des Hundes sein. Auch die Haltung des Hundes im Alltag spielt hier eine wichtige Rolle.

Meide- und Aggressionstrieb beim Anzeigenaufbau

Obwohl unbewußt für den Helfer, die Triebe, die bei jedem Anzeigeaufbau verwendet werden. Gerade hier ist ein absolut einfühlsames Vorgehen des Helfers notwendig. Das Verhalten des Helfers löst beim Hund immer ein Meiden und nach vorne gehen aus. Und dies ist nicht nur auf den Helfer selber bezoge, sondern wird vom Hund zum Teil auch mit angebotenen Beuten vernüpft. Ziel ist es den Hund zum bellen zu bringen und nicht, daß er die Beute meidet oder die Fundstelle mit einer Übersprungshandlung per Markieren.

 


Eigenanzeigen

Ob sich der Ausbilder beim Aufbau der Anzeige des Hundes für die Fremd- oder Eigenanzeige entscheidet, liegt in seinem Ermessen der Bewertung des auszubildenden Teams.

Ab einem gewissen Ausbildungstand muß jedoch von der Eigenanzeige zur Fremdanzeige über gegangen werden. Die Hunde sollen schließlich ihnen fremde Menschen mit der gleichen Motivation suchen wie ihnen bekannte. Spätestens hier ist nun eine qualifizierte Helferausbildung notwendig, denn mit dem Können steht und fällt die Ausbildung der Teams.

Wir selber bauen auch bei der Fremdanzeige zuerst mit offenen Opfern auf und gehen anschließend zu für den Hund nicht erreichbaren Opfern über. Dabei achten wir darauf, daß die Hunde sowohl Opfer anzeigen die liegen, stehen, sitzen - zusätzlich aber auch in Bäumen sind, einfach weiter- laufen oder sich dem Hund gegenüber aggressiv verhalten.

Das Suchen von Opfern in Bäumen sollte mit dem Hund gezielt geübt werden, da dies für manche Hunde eine Schwierigkeit bei der Wiiterungsaufnahme und dem Abreißen der Witterung wenn der Hund sich weiter nähert, darstellt. Die Witterungsaufnahme durch den Hund ist hier teilweise ver- gleichbar mit der Wassersuche.

Auch Opfer die sich vom Hund unbeeindruckt zeigen (Schockopfer etc.) werden von uns dem Hund zum Üben gezielt angeboten, da unsere Hunde dabei lernen sollen in einem eigenen Sicherheits- abstand zum Opfer zu bleiben und bellend neben ihm herzulaufen. Das gleiche gilt für die Ausbil- dung mit Opfer die gespielt agressiv auf den Hund reagieren. Dies sollte jedoch nur mit sehr er- fahrenen Helfern erfolgen, da hierbei innerhalb kürzester Zeit gute Hunde durch schlechte Helfer nicht mehr einsatzfähig gemacht werden können.


Erst wenn die Hunde schon sehr zuverlässig in den Anzeigen sind gehen wir zu den Hunden unbekannten Opfern über. Hierbei achten wir darauf nach Möglichkeit auch Kinder oder ältere Mitmenschen für diese Übungen gewinnen zu können.

 


Fremdanzeigen

Eigenanzeigen sind wohl die effektivste Methode Anfängerhunde für die Suche nach Menschen zu motivieren. Darunter versteht man die Suche des Hundes nach seinem Hundeführer. Da normaler- weise die Hunde ihrem Hundeführer hinterher drängen wenn sich dieser von ihnen entfernt, sind sie entsprechend motiviert wenn sie vom Helfer losgelassen und zum Suchen geschickt werden. Es ist jedoch darauf zu achten, daß es um das Suchen geht, nicht um eine Anzeige. Dies kann erst zu einem späteren Zeitpunkt Ausbildungsziel sein. Unterstützend wirk hierbei wenn der Hundeführer während dem Weglaufen von ihm den Hund ausführlich ruft und auffordert zu ihm zu kommen. Der Hundeführer sollte dabei aus dem Sichtfeld des Hundes verschwinden und offen im Gelände liegen. Findet der Hund ihn, liegt es am Hundeführer seinem Hund zu zeigen wie sehr auch er sich darüber freut, daß das Rudel nun wieder zusammen ist. Der Aufbau der Eigenanzeige sollte ausschließlich über den Meutetrieb erfolgen. Ist eine Unterstützung durch die Aktivierung des Beutetriebes notwendig solte auf Fremdanzeigen übergangen werden.

Ein guter Ausbilder sollte zudem mit Eigenanzeigen sofort aufhören, wenn der Hund zuwenig Bindung an seinen Hundeführer zeigt. Dann mit Eigenanzeigen weiter zu machen führt lediglich zu Frustration von beiden.


Warum sollte bei dieser Art vorerst auf die Anzeige verzichtet werden ?

Vorrangiges Ziel ist die Suchfreude des Hundes zu erhalten. Einen Hund zum Bellen zu bringen, der mit entsprechender Freude sucht ist höchstens eine Frage der Zeit und des Einfühlungsvermögens. Einen Hund zum Bellen zu bringen der kein Interesse am Suchen hat, schier unmöglich. Nun ergibt sich aber zwischen dem Alltag und den Ausbildungsstunden eine gewisse Diskrepanz, wie bei der Fremdsuche auch. Normalerweise hemmen wir es im Alltag wenn der Hund uns oder andere Per- sonen anbellt. Nun soll er es trotzdem machen obwohl er bisher nur negative Erfahrungen für dieses Verhalten gemacht hat. Das setzt eine gewisse Überwindung beim Hund voraus, sich seinem Rudelführer gegenüber so zu verhalten. Da ein Erfolg für den Hund jedoch nur gegeben ist, wenn er gebellt hat, führt das Erwarten beider Teile meist zu einer Unzufriedenheit beim Hundeführer und zu einer Unsicherheit beim Hund. Es ist also besser beides zu trennen und erst dann zu Anzeige- übungen überzugehen, wenn der Hund sich im Übungsaufbau gefestigt hat.


Warum sollte der Hundeführer offen liegen und nicht unerreichbar für den Hund sein ?

Ist der Punkt des freudigen Findens erreicht, kann über die Aktivierung des Beutetriebes das Bellen erreicht werden. Dazu ist es notwendig, daß der Hundeführer nicht still liegen bleibt wenn sein Hund ihn gefunden hat, sondern sofort das Ganze in ein Beutespiel überleitet, mit möglichst anschließen- dem Bellen. Dafür muß er sich bewegen und möglichst ungezwungen mit ihm spielen. Ruhig liegen bleiben führt zwar oft zum Abschlecken durch den Hund, aber leider nicht automatisch zum Bellen.

Oft wird gerade anders herum aufgebaut, also erst mit für den Hund unerreichbaren Opfer und an- schließend frei liegend. Für den Aufbau ist es meine Meinung nach jedoch der doppelte Weg. Bei nicht erreichbaren Opfern erfolgt das Bellen des Hundes aus Frustration nicht zum Opfer oder zur Beute zu können - bei offen liegenden kann er beides Erreichen, der Frustration auslösende Teil fehlt und die Anzeige muß neu aufgebaut werden. Zudem setzt der Aufbau über nicht erreichbare Opfer einen entsprechend starken Beutettrieb beim Hund voraus, der in der Realität aber oftmals zu Beginn nicht stark genug vorhanden ist und erst aufgebaut werden muß. In Verbindung mit dem Beutetriebaufbau ist dann gerade bei Hunden mit starkem Beutetrieb und/oder geringen Reizschwel- len eine Bedrängung des Opfers oft zu sehen. Bei versteckt liegenden Opfern wird zudem zu gefühl- los gearbeitet. Es ist etwas anderes ob ich einen Hund mit einer beute reize wenn dieser mich nicht erreichen kann oder wenn ich dies inKörperlontakt mit dem Hund mache.

Die Ausbildung sollte für den Hund so stressfrei wie möglich sein. Deshalb der Aufbau über frei liegende / stehende / laufende Opfer, mit dem wir bisher beste Erfahrungen gemacht haben.